Strategisches Denken

Die Fähigkeit, strategische Entscheidungen an einer langfristigen Philosophie auszurichten

strategisches Denken und Planung der Schritte

Sucht man nach der besten Strategie für ein Unternehmen, landet man schnell bei der Politik Toyotas. Der Toyota Weg ist nicht nur zum Bestseller, sondern auch zum Schlagwort für strategische Entscheidungen geworden – ein Vorbild, nicht nur für große Unternehmen. Warum strategisches Denken auch Ihnen einen entscheidenden Mehrwert bringen kann, lesen Sie in unserem Artikel:

  • Komplexe Probleme erfordern strategisches Denken.
  • Eine Methode nicht nur für große Unternehmen.
  • Eine langfristige Strategie erzeugt auch langfristigen Erfolg.

Toyota – eines der größten und erfolgreichsten Unternehmen der Welt – orientiert sich seit Jahrzehnten an 14 Management-Prinzipien. Von der richtigen Balance der Arbeitsbelastung über Respekt gegenüber Beschäftigten und Lieferanten bis hin zur Entwicklung von Standards und Führungskräften. Alle Prinzipien tragen zum Erfolg Toyotas bei. Aber das 1. Prinzip steht nicht nur über allen anderen. Es legt auch das Fundament dafür, dass die übrigen 13 überhaupt funktionieren: 

“Entscheidungen des Basismanagements gründen auf einer langfristigen Philosophie, auch wenn dies zum Nachteil kurzfristiger finanzieller Ziele erfolgen muss.”

(Toyota Prinzip #1)

Diese langfristige Betrachtung ist die Grundlage der Strategie Toyotas, die Grundlage des Erfolgs und außerdem die Grundlage für strategisches Denken.

Das ist strategisches Denken

Grundsätzlich ist strategisches Denken eine Form des Planens. In der Sprache von Dietrich Dörner und seinem Buch “Die Logik des Misslingens” heißt das Probehandeln. Es werden somit mehrere mögliche Wege oder Szenarien bis zu ihrem Ende hin durchdacht. Dabei spielen mögliche Konsequenzen jeder einzelnen Handlungsoption eine Rolle, ebenso deren Abfolge bzw. Reihenfolge. Am Ende soll der Erfolg stehen. 

Das Ergebnis ist eine Strategie, die den Weg vom aktuellen Zustand in die Zukunft beschreibt. Motivation hierfür kann zum Beispiel ein langfristiger Wettbewerbsvorteil sein. 

Strategische Denker betrachten mit einem gewissen Abstand das Handeln ihres Unternehmens. Durch Entwickeln verschiedener Handlungsmöglichkeiten reflektieren sie Erfolg und Tun. Außerdem lernen sie, Wege zum anvisierten Ziel zu finden – und zwar schneller und zielgerichteter als zuvor.

Darum verzichten viele auf strategisches Planen

Die vielleicht wichtigste Botschaft: Strategisch Denken ist nicht nur etwas für Großunternehmen. Kleinere Unternehmen meinen vielleicht, sich nicht die Zeit für die Entwicklung einer langfristigen Strategie nehmen zu können. Sie stehen vermeintlich unter Zeitdruck und können sich “so etwas” nicht erlauben. Schließlich macht das zunächst nur Arbeit, wenn man es kurzfristig betrachtet.

Daher verzichten viele kleine und mittelständische Unternehmen auf einen strategischen Plan. Die Gründe sind dabei vielfältig:

  • Das Geschäft läuft aktuell gut und der Bedarf wird nicht erkannt.
  • Manche denken, dass der Erfolg eines Geschäftsmodells nicht planbar sei.
  • Oder es wird auf eine Strategie verzichtet, weil es die letzten Jahre auch „aus dem Bauch heraus“ ganz gut funktioniert hat. 

Nicht zuletzt erleben viele in ihrem Umfeld, dass Herausforderungen auf die gleiche Art und Weise angegangen werden – kurzfristig und ohne Plan. Und was die Konkurrenz oder Mitbewerber tun, kann für das eigene Unternehmen nicht schlecht sein. Auf strategisches Denken zu setzten, wird in so einem Umfeld als Risiko betrachtet und die Chancen leider nicht wahrgenommen.

So funktioniert strategisches Denken

Strategisches Denken funktioniert zuallererst über die Praxis – die regelmäßige Praxis. Durch die Einübung strategischen Denkens gehen Herangehensweisen und Problemlösungsmethoden in Fleisch und Blut über und somit in das tägliche unternehmerische Handeln. 

Zentraler Inhalt ist dabei das Denken in Kausalnetzen. Dabei erkennt man an, dass eine Aktion immer mehrere Wirkungen erzeugen kann. Ein Punkt, der die meisten von strategischem Denken abhält. Denn diese Herangehensweise ist komplex und macht mehr Arbeit, als in Kausalketten zu denken. Schließlich wird in einer Kette durch eine Aktion auch nur eine Wirkung erzeugt und so weiter. Komplexe Probleme zeichnen sich jedoch dadurch aus, dass selbst ein Eingriff in einen Teil des Systems Auswirkungen auf andere Teile des Systems haben kann.

Komplexe Probleme sind jedoch alles andere als unlösbar. Dietrich Dörner beschreibt dabei einen idealen Prozess: 

  1. Ziel klar definieren
  2. Modellbildung und Informationssammlung über den Zustand des Unternehmens
  3. Status quo und aktuell Richtung des Unternehmens beschreiben
  4. Planung des Vorgehens
  5. Auswahl der passenden Handlungsmöglichkeiten
  6. Ausführung des Plans

Wichtig dabei: Regelmäßige Kontrolle und Reflexion der Aktionen und Wirkungen seines Plans. So wird strategisches Denken Ihrem Unternehmen dabei helfen, Fehler zu vermeiden und einen Kurs in die Zukunft zu verfolgen.

Strategisches Denken in der Praxis

Strategisches Denken lässt sich somit recht einfach beschreiben. Gleichzeitig gibt es dadurch keine Schablone, die über die eigenen Herausforderungen gelegt werden könnte. Allerdings gibt es Elemente, welche die tägliche Umsetzung fördern:

  • Investieren Sie die nötige Zeit in das Nachdenken über den aktuellen Zustand.
  • Machen Sie sich Gedanken über die langfristigen Ziele.
  • Trauen Sie sich eine Vision zu!
  • Entwerfen Sie Ihre Mission und formulieren Sie diese aus.
  • Machen Sie die Menschen und Abteilungen ausfindig, die für die Erreichung Ihrer Ziele relevant sind.
  • Versuchen Sie, komplexe Sachlagen in verständlicher Form zu visualisieren.

Hilfe, besonders wenn es um das Entwickeln des eigenen Produktionsstandortes geht, schafft eine modellbasierte strategische Planung. Vor allem, weil dadurch die Komplexität sicht- und greifbar wird und sie somit leichter bewältigt werden kann. In Softwaremodellen sind relevante Informationen und Kennzahlen gut zu erfassen, um sie in strategischen Szenarien bewerten zu können. Derartige Modelle dienen dann auch der Erfolgskontrolle. So behalten Sie die aktuelle Situation und langfristige Ziele im Blick.

Anwendungsbeispiel für modellbasierte strategische Planung von Produktionsstandorten

Lesen Sie hierzu den Blogbeitrag:

Fabrikplanung – Wie vom Wertstrom zum Layout?

Szenario-Analyse zur Robustheit eines Fabriklayouts mit integriertem Lager als Beispiel für strategisches Denken in der Fabrikplanung

Die beste Strategie löst langfristig komplexe Probleme

Strategisches Denken verleiht Ihrem Unternehmen die Fähigkeit, komplexe Probleme zu lösen, anstatt sich von einem Problem zum nächsten zu hangeln. Denn Planlosigkeit ist keine Methode, sondern ein Risikofaktor. Mit einer langfristigen Philosophie – so wie es Toyota vorlebt – gelingt die Umsetzung der Zukunftspläne. Dadurch stellen Sie Ihr Unternehmen zudem so auf, dass es flexibel auf unvorhergesehene Herausforderungen reagieren kann.

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Thomas Weber
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