Mit zeitgemäßer IT gegen den Fachkräftemangel

Digital Native auf Jobsuche in Zeiten von Fachkräftemangel

Der Fachkräftemangel begleitet die Industrie seit vielen Jahren. Mittlerweile kämpfen besonders kleine und mittlere Unternehmen um Talente. Die Corona-Pandemie hat dabei nur kurz für Entspannung gesorgt. Das Problem bleibt.

  • Für über die Hälfte aller Unternehmen ist Fachkräftemangel ein dringendes Problem
  • Corona hat die Schwachstellen in der IT-Landschaft vieler Unternehmen offenbart
  • Eine moderne Softwarelandschaft macht Arbeitsplätze für Fachkräfte attraktiver

Qualifiziertes Personal fehlt an vielen Stellen. Obwohl oder gerade weil sie für die Industrie von fundamentaler Bedeutung sind: Sie sichern Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens und sind Grundlage für Innovationen.

Mittlerweile sieht über die Hälfte der Unternehmen darin ihr größtes Problem. Corona hat zwar am Ausmaß des Mangels kaum etwas geändert, an der Sichtbarkeit der Ursachen hingegen schon. Denn Geld spielt bei der Job-Wahl bei weitem nicht mehr die entscheidende Rolle für qualifizierte Arbeitnehmer.

Dieser Blogartikel zeigt auf, wie stark der Fachkräftemangel die Unternehmen in Deutschland belastet und gibt drei Anhaltspunkte, warum eine moderne Softwarelandschaft daran etwas für das eigene Unternehmen ändern kann.

Akuter Fachkräftemangel in der Industrie – vor und nach Corona

Aktuelle Daten hierzu liefert das Mittelstandsbarometer der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young (EY). Als Grundlagen für die Studie diente eine Erhebung unter 1150 nicht-kapitalmarktorientierten mittelständischen Unternehmen mit einem jährlichen Mindestumsatz von 10 Millionen Euro und dem Hauptsitz in Deutschland. Im Kern zeigt sich, dass der Fachkräftemangel dem deutschen Mittelstand unverändert große Sorgen bereitet:

54% der befragten MIttelständler sehen im Fachkräftemangel die größte Herausforderung für ihr Unternehmen.

Quelle: Ernst & Young (EY), Frühjahr 2021

Besonders ins Gewicht fällt dabei die Rekrutierung geeigneter Fachkräfte. 70% der befragten Unternehmen fällt es schwer oder sogar sehr schwer, qualifizierte Mitarbeiter zu finden. Im Vorjahr lag dieser Wert noch bei 65%.

Stieg das Problem des Fachkräftemangels in den vergangenen Jahren kontinuierlich an, so entspannte sich die Lage während der Corona-Pandemie ein wenig. Grund hierfür sind allerdings die offenen Stellen, die aufgrund wirtschaftlicher Unsicherheit nicht ausgeschrieben wurden. Die Nachfrage der Industrie nach Fachkräften ist dadurch zwar ein wenig gesunken. Dies ändert sich nun allerdings langsam wieder. Die Wirtschaft erholt sich zunehmend und so werden auch wieder Stellen geschaffen – der Personalmangel wird wieder deutlicher.

Laut Institut der deutschen Wirtschaft blieben in den Jahren vor der Corona-Pandemie durchschnittlich im Oktober 235.800 Stellen für MINT-Fachkräfte unbesetzt. Im Oktober 2020 war diese Zahl um 54% zurückgegangen. Es kann allerdings davon ausgegangen werden, dass es sich hierbei nicht um einen dauerhafte Entspannung handelt.

Denn bereits im 1. Quartal 2021 lag die Behinderung der Geschäftstätigkeit von Unternehmen einer Studie der KfW zufolge bei über 20%. Damit liegt der Wert schon ein Drittel über dem aus Quartal 3 des vergangenen Jahres. Fachkräfteengpässe werden deutsche Unternehmen Ende 2021 wieder so stark wie vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie beeinträchtigen. Zu diesem Ergebnis kommt die repräsentative Unternehmensbefragung bezüglich des KfW-ifo-Fachkräftebarometers.

3 Beispiele, wie unzeitgemäße IT den Fachkräftemangel fördert

Für den zunehmenden Mangel an Fachkräften gibt es zahlreiche Ursachen. Der demographische Wandel leistet ebenso seinen Beitrag zum Fachkräftemangel wie die in Teilen zu zögerliche Aus- und Weiterbildung des eigenen Nachwuchses. Zum Problem trägt in steigendem Maße auch die Digitalisierung der Arbeitswelt bei.

Beispiel 1: Gewachsene Expertensysteme

IT-Landschaften wachsen kontinuierlich. Im schlimmsten Fall wurde Unternehmenssoftware so oft angepasst, transformiert und ausgebessert, dass sie nur noch von wenigen Personen im ganzen Unternehmen umfänglich verstanden wird. Nicht nur hochspezialisierte Anwendungen sind so unnötigerweise zur One Man Show geworden. Sogar Aufgaben, die normalerweise mit Standardsoftware zu lösen sind, erfordern Expertenwissen. Fehlt der Experte, kann die Aufgabe keiner in der notwendigen Qualität erledigen.

Wenn ich mal Urlaub habe, bleibt das hier alles liegen.

Dies bedeutet nicht nur unnötige Downtime, sondern für die betroffenen Fachkräfte ist die Alleinstellung ein Stress- und auch Frustfaktor. Vieles landet auf ihrem Tisch, nur weil sie das betreffende IT-System bedienen können. Andere Mitarbeiter wollen und können sich nicht „nebenbei noch“ in diese gewachsenen Systeme einarbeiten.

Beispiel 2: Veränderungsangst

NIcht wenige IT-Systeme entsprechen nicht mehr dem Stand der Technik, geschweige denn sind sie fit für die mittel- bis langfristige Zukunft. Ursache hierfür ist auch die Angst vor Unwägbarkeiten neuer Versionen. Oftmals berichten IT-Verantwortliche von Ereignissen, die beinahe zur Katastrophe geführt hätten oder sogar haben.

Wir hatten da mal ein Update eingespielt, danach ging hier nichts mehr.

Die Folge ist ein nicht zeitgemäßes IT-Verständnis des Abkapselns, Abwartens und Zögerns; oft gekoppelt damit, dass kein Budget angemahnt wird, dies zu ändern. So können z. B. moderne SaaS-Modelle (Software as a Service) von den Fachkräften nur mit enormen persönlichen Einsatz ausprobiert werden. Das trägt zur Demotivation von Mitarbeitern bei, die zeitgemäße Software nutzen möchten.

Beispiel 3: Restriktives IT-Management

Besonders der restriktive Umgang mit IT-Berechtigungen beeinflusst die Mitarbeiter eines Unternehmens negativ. So benötigen Aktualisierungen und Erweiterungen häufig die Freigabe und Unterstützung durch IT-Mitarbeiter.

Ich darf nichts selbst installieren.

Das frustriert Fachkräfte, die Verbesserungsnotwendigkeiten an ihren Apps oft sehr frühzeitig erkennen und oft sogar aktiv an die Softwarehersteller herantreten. Auch fordern agile Softwareanbieter Feedback von den Nutzern und stellen im Gegenzug entsprechende Vorab-Versionen zum Test bereit. All dies erfordert eine entsprechend aufgestellte IT-Landschaft im Unternehmen.

Als Ergebnis entsteht das Image eines Unternehmens, welches die Digitalisierung verschlafen hat. Veraltete Werkzeuge verhindern zufriedene und kreative Mitarbeiter. Eine hohe Mitarbeiterfluktuation durch unzufriedenes Personal ist die Folge. Der Fachkräftemangel ist hausgemacht.

Dem Fachkräftemangel durch eine moderne IT-Landschaft begegnen

Dabei sind die Anforderungen, die Fachkräfte an ihre IT-Landschaft stellen, keineswegs aus der Luft gegriffen. Anwender wünschen sich Software, die in der Bedienung Spaß macht. Sie soll schnell Ergebnisse liefern und nicht den Arbeitsalltag ausbremsen. Das beginnt bei einer einfachen Benutzeroberfläche, die sich am Look & Feel aktueller Smartphone-Apps orientiert. Deren Bedienung sind die meisten gewohnt und sie geht intuitiv von der Hand. Die Arbeit damit erschließt sich von selbst und kein IT-Spezialist muss für alltägliche Fragen in Anspruch genommen werden.

Außerdem sollte die Software immer auf dem aktuellen Stand sein und sich im besten Fall auch selbst aktualisieren, ohne zeitraubende IT-Supportanfragen stellen zu müssen.

Für jedes noch so kleine Update muss ich ein Ticket bei unserer IT aufmachen. Das nervt und dauert oft Tage. Und am Monatsende kommt der Chef mit der IT-Abrechnung und fragt, ob das denn nötig gewesen sei.

Moderne Software verfügt über Aktualisierungsmechanismen, die keinerlei IT-Support oder administrative Berechtigungen der Nutzer erfordern. Dieser kann selbst entscheiden, wann er die Aktualisierung am besten in seinem Tagesgeschäft einsteuert. Dies verlagert natürlich auch die Verantwortung dafür auf den Nutzer, in dem Fall auf die Fachkraft. Doch jeder Handwerker hat Interesse daran, seine Werkzeuge in TOP-Zustand zu halten, die sprichwörtliche Axt zu schärfen, bevor es an die Arbeit geht. Dies lernt er schon in der Ausbildung. Warum sollte ausgrechnet mit Software-Werkzeugen anders umgegangen werden? Die Zeit, wo die Wartung von Anwendungssoftware ein Expertenthema war, ist dank moderner IT-Konzepte längst Vergangenheit.

Fazit: Im Grunde genommen muss sich die eingesetzte Software modern anfühlen und intuitiv nutzen lassen. Das gilt auch für die Wartung. Durch die Unterstützung zeitgemäßer Technologien wie Touchbedienung, Virtual Reality oder auch flexible Lizenzierung und autarke Aktualisierung wird die Software zum Argument für das Unternehmen. Oder anders formuliert: Sie verhindert den Frust und somit die Abwanderung von qualifizierten Fachkräften.

Corona als Chance für ein zukunftsfähiges Arbeitsumfeld

Corona hat uns alle unvorbereitet getroffen und im Laufe der Zeit auch vieles in Bewegung gesetzt. Das reibungslose digitale Arbeiten im Team gehört spätestens seit der Corona-Pandemie und den vielen Beschäftigten im Home-Office auch zum Stand der Technik. Darum werden Home-Office, Kollaboration und Work-Life-Balance mittlerweile aus ganz anderen Blickwinkeln betrachtet und von Fachkräften zu Recht auch eingefordert. Softwarehersteller haben diese Anforderung ebenfalls erkannt und veröffentlichen mehr und mehr passfähige Lösungen. Jedes Unternehmen kann darum dem Fachkräftemangel durch zeitgemäße Software aktiv entgegen treten.

Einer zeitgemäße IT-Landschaft verschafft nicht zuletzt Wettbewerbsvorteile im War for Talents. Gerade junge Fachkräfte bzw. sog. Digital Natives legen auf IT ein ganz anderes Gewicht bei der Entscheidung für oder gegen einen Arbeitgeber. Auch sind sie durch ihr Studium häufig mit aktueller Software vertraut. Sie bringen Arbeitsweisen mit, die nur mit dem passenden digitalen Umfeld effizient sind. Ist dieses nicht vorhanden, werden sie sich eher nach einem anderen Wirkungsort umsehen, als sich in restriktive IT-Strukturen einzufügen – und sei das Büro auch noch so attraktiv und modern gestaltet.

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Thomas Weber
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